Be­reits En­de Ok­to­ber 2011 – kurz nach dem Tod von Ste­ve Jobs – ha­be ich ei­nen kur­zen Bei­trag zum aus­ser­ge­wöhn­li­chen Ge­schäfts­er­folg und den Management-Methoden von Ste­ve Jobs ge­schrie­ben. Ent­ge­gen vie­ler Mainstream-Meinungen zu den Ur­sa­chen die­ses ful­mi­nan­ten Er­folgs ha­be ich fest­ge­stellt, dass die­ser ganz klar auf der kom­pro­miss­lo­sen Stra­te­gie des «bes­ten Kun­den­nut­zens» und der «Ein­fach­heit» des Ap­ple Produkte-Ökosystems be­ruht.

Don­ners­tag­abend die­ser Wo­che hat­te ich nun ich das Ver­gnü­gen, Rö­bi Weiss an sei­nem neu­en Vor­trag «A tri­bu­te to Ste­ve Jobs» zu­zu­hö­ren und konn­te da­bei fest­stel­len, dass wir bei­de in die­sem Punkt glei­cher Mei­nung sind. By the way – der Vor­trag ist wirk­lich sehr zu emp­feh­len und soll nach sei­nen Aus­sa­gen in den nächs­ten Wo­chen in ver­schie­de­nen Städ­ten der Schweiz wie­der­holt wer­den.

Technologie Lebenszyklus Apple

Quel­le: Wi­ki­pe­dia

Die Er­klä­rung von Rö­bi Weiss ba­siert auf dem Kon­zept des «Tech­no­lo­gy Ad­op­ti­on Lifecyle» (sie­he oben). Die­ses Kon­zept wur­de von Go­ef­frey Moo­re in sei­nem Buch «Crossing the Chasm» (so viel wie «Den Ab­grund über­win­den») für den fol­gen­den Ge­dan­ken­gang ver­wen­det. Das Kon­zept be­zieht sich pri­mär auf die stra­te­gi­sche Po­si­tio­nie­rung und Ver­mark­tung von tech­ni­schen Pro­duk­ten für den Mas­sen­markt. In­wie­fern es sich auch für das B-to-B Ge­schäft eig­net, las­se ich hier mal of­fen.

Der Tech­no­lo­gy Ad­op­ti­on Lifecy­cle be­schreibt den Le­bens­zy­klus, den ein Tech­no­lo­gie­pro­dukt ty­pi­scher­wei­se durch­läuft. Die Pra­xis zeigt, dass es ei­ne sehr gros­se Zahl an Tech­no­lo­gie­pro­duk­ten gibt, die den Über­gang ih­rer Käu­fer von den In­no­va­to­ren und frü­hen Nut­zern zur gros­sen Mehr­heit (näm­lich dem Mas­sen­markt) nicht schaf­fen. Die frü­hen Technologie-Benutzer kau­fen im­mer al­les, was neu und in­no­va­tiv ist. Sie lie­ben Tech­nik und ha­ben auch kei­ne Pro­ble­me, wenn mal et­was nicht wie ge­wünscht läuft oder wenn sie «bas­teln» müs­sen. Für die Mehr­heit, bzw. für den Mas­sen­markt trifft das aber nicht zu. Da muss das Pro­dukt «idio­ten­si­cher» sein und rei­bungs­los funk­tio­nie­ren. Ir­gend­wo bei den frü­hen Be­nut­zern bzw. beim Über­gang zur Mehr­heit exis­tiert al­so ein Gra­ben, ei­ne Kluft. Und die­sen gilt es zu über­win­den. Wenn das ei­nem Pro­dukt nicht ge­lingt, dann ver­schwin­det es vom Markt oder wird in ei­ne Ni­sche ge­drängt (für bei­de Schick­sa­le gibt es Tau­sen­de von Bei­spie­len). Was hat das nun mit Ap­ple zu tun?

Ap­ple ist es mit sei­ner «iWelt» ge­lun­gen, die­sen Gra­ben ganz ele­gant zu um­schif­fen. Und zwar – das zeigt Rö­bi Weiss sehr ein­drück­lich – nicht durch Über­win­den der Kluft, son­dern, in­dem das Un­ter­neh­men di­rekt in den Mas­sen­markt ein­ge­stie­gen ist und gar nicht erst Pro­duk­te für Tech­nik­freaks ent­wi­ckelt und lan­ciert hat. Das heisst, Ap­ple hat den ge­fähr­li­chen Weg mit dem Gra­ben gar nicht erst be­schrit­ten. Wie hat dies Ap­ple aber ge­tan, bzw. wie funk­tio­niert so et­was prak­tisch? Es funk­tio­niert nur, …

Dies sind al­les Fak­to­ren ei­ner auf die Be­dürf­nis­se und Eng­päs­se der Kun­den aus­ge­rich­te­ten Konzentrations- und Spe­zia­li­sie­rungs­stra­te­gie.

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