«Erst Werte machen ein Unternehmen wertvoll». Für die erfolgreiche Entwicklung und Umsetzung einer Alleinstellungsstrategie braucht es die «richtige» Unternehmenskultur. Sie gibt dem Unternehmer und seinen Mitarbeitern die notwendige Orientierung, vermittelt Sinn am unternehmerischen Tun und reflektiert die Werte, die dem Unternehmen wichtig sind und die es vorantreiben. Und, was zentral ist, sie implantiert dem Unternehmen den klaren Zweck, zufriedene Kunden zu schaffen. Nur, kann man die Kultur im eigenen Unternehmen überhaupt managen?
Die Unternehmenskultur im KMU ist massgeblich beeinflusst durch den Unternehmer selbst
Die Unternehmenskultur lässt sich nicht direkt managen, wie beispielsweise ein Projekt. Sie entsteht aus den im Unternehmen gelebten Traditionen, Regeln, Glaubenssätzen und den gelebten Werten. Speziell bei den Werten lässt sich aber aktiv ein Rahmen schaffen, der die Kultur massgeblich beeinflusst und auf diese Weise in die gewünschte Richtung lenkt. Dank ihrer (kleinen) Grösse und ihrem direkten Bezug zum Inhaber und Eigentümer stellt man bei KMU immer wieder fest, dass die Firmenkultur intensiv spürbar und sichtbar ist. In aller Regel ist sie ganz direkt von den Vorstellungen und Werthaltungen – und den damit verbundenen Handlungen und Unterlassungen – des Unternehmers geprägt. Er und wo vorhanden sein Führungsteam beeinflussen die Unternehmenskultur in starkem Masse durch ihre Vorbildwirkung. Der Bezug zwischen dem Unternehmer und der Unternehmenskultur ist daher sehr eng und nicht auflösbar. Konsequenterweise lässt sich die Firmenkultur im KMU auch nur auf dem Weg über den Unternehmer beeinflussen und damit indirekt verändern.
Positive Werte zur Unterstützung der Entwicklung und Umsetzung der Alleinstellungsstrategie
«Die richtigen Werte sind die Basis für Wertsteigerung, und damit für den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Befindet sich die Unternehmensstrategie mit den geltenden Werten im Einklang, steht ihrer Umsetzung praktisch nichts mehr im Wege.» schreibt der profundet KMU-Kenner und Strategieberater Arnold Weissmann in seinem Buch «Die grossen Strategien für den Mittelstand» sehr treffend.
Unter einer werteorientierten Kultur verstehe ich, dass die Firmenkultur über ein Set an klaren Grundregeln und Grundwerten verfügt, die dazu geeignet sind, die Unternehmensziele und die Strategie wirkungsvoll zu unterstützen. Insofern müssen die Werte positiven Charakter haben und zur Positionierung des Unternehmens passen. Es macht also keinen Sinn, einen generischen Katalog von Unternehmenswerten festzulegen und diesen rezeptartig in jedem x-beliebigen KMU einführen zu wollen. Werte und die daraus entstehende Firmenkultur sind immer individuell und müssen aus der spezifischen Unternehmer- und Unternehmenssituation heraus kristallisiert und entwickelt werden.
Es wird allerdings eine «Mindestqualität» bei den Werten benötigt, damit sie ihre positive Stahlkraft auf die Kultur und damit verbunden die Strategieumsetzung wirksam entfalten können. Denn Werte wie «Profit um jeden Preis» vertragen sich augenscheinlich nicht mit Prinzipen wie «Nutzen- vor Gewinnmaximierung». Darüber hinaus sind die IT-Unternehmen aber frei, Ihren Wertekatalog in Übereinstimmung mit ihren Zielen, ihrem Leitbild, ihrer Mission und ihrer Strategie möglichst widerspruchsfrei für Kunden und Mitarbeiter zu definieren und zur Basis ihres unternehmerischen Tuns zu erklären.
Professionelle und erfolgsversprechende Strategiearbeit beschäftigt sich daher immer auch mit der Firmenkultur und den Unternehmenswerten, welche in der Regel im Leitbild verkörpert sind. Die tollste und kundenorientierteste Strategie ohne entsprechende Abstützung und Support durch die Unternehmenskultur wird mit Sicherheit scheitern bzw. nie ihr volles Potential ausschöpfen können.