Für eine erfolgsversprechende Strategie braucht es beides. Konzentration auf Weniges und Spezialisierung auf eine klar definierte Zielgruppe. Für IT KMU gilt dies umso mehr, als dass hier die Mittel naturgemäss deutlich beschränkter sind als bei grösseren Unternehmen. IT KMU – häufig Softwareunternehmen – erliegen auch oft der Versuchung, ihre Software einem viel zu grossen Kundenkreis anzubieten, da die Lösung ja ohne grosse Änderungen für alle einsetzbar ist.
Es ist also die Kombination dieser beiden Prinzipien (neben anderen Grundsätzen wie Nutzenorientierung, Problemlösungsorientierung, Stärkenorientierung, usw.), die ausschlaggebend ist. Keines darf nur für sich alleine stehen, bzw. entfaltet für sich alleine nicht seine ganze strategische Kraft. Wer es jedoch versteht, sich mit einem tief in die Problemlösung bohrenden Lösungsangebot an seine Zielgruppe zu richten, hat seiner Konkurrenz einiges voraus. Die Strategie wird damit zu einem Teil des Marketings, bzw. die Strategie positioniert das Unternehmen so, dass keine Zweifel mehr offen bleiben. Und das passiert nicht bloss zum Nutzen des Unternehmens sondern vor allem auch zum direkten Nutzen seiner Kunden und Interessenten. Die können nämlich schnell und einfach feststellen, ob die Produkte und Leistungen ihren Bedürfnissen entsprechen oder eben nicht.
Was passiert, wenn man sich nicht an diese beiden Prinzipien hält? Dann lässt sich schlecht von Strategie sprechen, sondern eher von „Durchwursteln“. „Alles für alle“ machen zu wollen führt immer in die Mittelmässigkeit und Austauschbarkeit und dadurch geradewegs rein in den Preis- und Wettbewerbskampf, von den weit unterdurchschnittlichen Rentabilitäten mal ganz abgesehen, das belegt auch die bekannte Porter-Kurve eindrücklich.