Wenn wir von Wett­be­werb spre­chen, dann den­ken wir meist an den Wett­be­werb beim Kun­den. Das ist aber längt nicht mehr die ein­zi­ge «Front», wo wir mit un­se­ren Soft­ware­un­ter­neh­men ge­gen die Kon­kur­renz an­tre­ten und uns durch­set­zen müs­sen. So spricht man heu­te von ei­nem Hy­perwett­be­werb, al­so ei­nem Wett­be­werb weit über dem Nor­ma­len. Der Hy­per­wett­be­werb ist glo­bal, und zwar auch für lo­kal tä­ti­ge An­bie­ter. Ge­schäf­ten die­se selbst nicht im Aus­land, so dann doch meis­tens ih­re Kun­den. Oft­mals fin­den sie sich auch in Aus­schrei­bun­gen mit aus­län­di­schen (güns­ti­gen) An­bie­tern wie­der.

Die Ty­po­lo­gie des Hy­per­wett­be­werbs

Er fin­det in vier Di­men­sio­nen statt (in An­leh­nung an Ralph Scheuss – «Zu­kunfts­stra­te­gi­en»):

  1. Direkt-Wettbewerb: Un­se­re Kun­den er­hal­ten bei­spiels­wei­se An­ge­bo­te oder Of­fer­ten di­rekt von un­se­ren Kon­kur­ren­ten. Un­se­re Prei­se und Kon­di­tio­nen wer­den un­ter­bo­ten und un­se­re Kun­den de­fi­nie­ren un­se­re Pro­duk­te und Leis­tun­gen pri­mär über den Preis.
  2. High-Speed-Wettbewerb: Es bleibt uns im­mer we­ni­ger Zeit, un­se­re Wett­be­werbs­vor­tei­le auch in Ge­winn um­zu­mün­zen, ih­re Halb­werts­zeit nimmt ste­tig ab. Da­durch sind wir ge­zwun­gen, Wett­be­werbs­vor­tei­le im­mer schnel­ler zu iden­ti­fi­zie­ren, auf­zu­bau­en und zu nut­zen. Die Kon­kur­renz ist uns stän­dig auf den Fer­sen.
  3. Multi-Arena-Wettbewerb: Der Wett­be­werb spielt sich längst nicht mehr nur beim Kun­den ab. Wir kon­kur­rie­ren auch um die bes­ten Soft­ware­ent­wick­ler und Pro­jekt­lei­ter, die bes­ten Füh­rungs­kräf­te, die er­folg­ver­spre­chends­ten Ge­schäfts­part­ner oder um po­ten­te In­ves­to­ren.
  4. Multi-Faktoren-Wettbewerb: Der Wett­be­werb zwingt uns, meh­re­re stra­te­giere­le­van­te Fak­to­ren gleich­zei­tig zu ver­bes­sern und zu op­ti­mie­ren, um noch ganz vor­ne mit da­bei zu sein. Wir müs­sen zur glei­chen Zeit die Qua­li­tät ver­bes­sern, die Pro­duk­ti­vi­tät stei­gern, die Mitarbeiter- und Kun­den­zu­frie­den­heit er­hö­hen, neue Pro­duk­te ent­wi­ckeln und uns um neue Stand­or­te küm­mern.

Re­ak­ti­on auf Hy­per­wett­be­werb

Die ty­pi­sche Re­ak­ti­on auf (Hyper-)Wettbewerb ist die ope­ra­ti­ve Hek­tik. Es wird ver­sucht, über­all wo ho­her Druck be­steht (bzw. emp­fun­den wird) mit Pro­jek­ten und Mass­nah­men ge­gen den Druck an­zu­kämp­fen. So wird bei­spiels­wei­se bei schlep­pen­dem Neu­kun­den­ge­schäft mit ver­stärk­ten Marketing- und Ver­kaufs­an­stren­gun­gen re­agiert. Meist mit dem Re­sul­tat, dass die Kon­kur­renz mit ent­spre­chen­dem Ge­gen­druck kon­tert und Er­fol­ge – wenn über­haupt – nur kurz­fris­tig rea­li­siert wer­den kön­nen.

Was hilft?

Die Lö­sung liegt in ei­ner all­ge­mei­nen Ver­bes­se­rung der An­zie­hungs­kraft für das gan­ze Un­ter­neh­men. Die­se wirkt sich nicht nur ab­satz­stei­gernd aus, son­dern sie ent­fal­tet ih­re po­si­ti­ve Wir­kung auch an al­len an­de­ren Wett­be­werbs­fron­ten.

Aus­ge­löst wird die all­ge­mei­ne At­trak­ti­vi­täts­stei­ge­rung ky­ber­ne­tisch durch ei­ne kla­re Po­si­tio­nie­rungs­stra­te­gie, wel­che ei­ner­seits mit ei­ner ho­hen Al­lein­stel­lung und Dif­fe­ren­zie­rung zur Kon­kur­renz und an­de­rer­seits mit der In­te­gra­ti­on ei­ner kon­se­quen­ten Kun­den­nut­zen­ori­en­tie­rung ar­bei­tet. Na­tür­lich ist das kei­ne Schnell-fix-Lösung, sie al­lei­ne wirkt aber nach­hal­tig und lang­fris­tig.

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